Stelzenbach, Susanne

Susanne Stelzenbach, geboren 1947 in Reudnitz (Thüringen), lebt als freischaffende Komponistin und Pianistin in Berlin. Sie studierte an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin die Hauptfächer Akkordeon und Klavier (1976 Diplom). Von 1976-1983 hatte sie ebd. einen Lehrauftrag für Klavier inne. Bis ca. 2000 war sie als Pianistin solistisch und kammermusikalisch tätig. (Konzerte, Rundfunk-aufnahmen und CD-Einspielungen u.a. mit dem Pianisten Thomas Just von Claude Debussy: En blanc et noir, Igor Stawinsky: Concerto, György Ligeti: Monument Selbstportrait Bewegung, DDR-Erstaufführung von Mantra von Karlheinz Stockhausen). Gastspiele führten sie in verschiedene europäische Länder.

Seit 1987 komponiert Susanne Stelzenbach. Sie ist von ihren Erfahrungen als Interpretin zeitgenössischer Musik geprägt, die ihre Einstellung zum Komponieren und ihre Auffassung von Musik entscheidend beeinflusst haben. Sie schreibt Werke für kammermusikalische Besetzungen, Orchester, Audioart, Musiktheater sowie Texte.

Von 1992 bis 2008 entstanden in Zusammenarbeit mit dem Tonmeister und Komponisten Ralf Hoyer zahlreiche Musiktheaterwerke, Konzert- und Klanginstallationen; u.a. 1998 ich schlafe was ich denke (Co-Produktion Hebbel-Theater Berlin und Acarte-Festival Lissabon), 1999 Zauberflöte 2.2 (Theater Krefeld-Mönchengladbach und Hebbel-Theater Berlin), 2008 druck#2.1 KLIMA_vorher.sagen (Konzerthaus Berlin), druck#2.2 KLIMA_gefilde.vermessen, Text Barbara Kenneweg (Rheinsberg/Schlosstheater).

Neben ihrer kompositorischen Tätigkeit initiiert und kuratiert Susanne Stelzenbach Konzerte in Berlin und Potsdam. Von 2002 bis 2021 war sie künstlerische Leiterin des jährlich stattfindenden interdisziplinären Kunstfestes „pyramidale“ in Berlin Marzahn-Hellersdorf. 2012, 2013 und 2016 hatte sie die künstlerische Leitung des Festival „intersonanzen“ in Potsdam.

Susanne Stelzenbach ist Mitglied der GEDOK Berlin seit 2004, Mitglied im Brandenburgischen Verein Neue Musik, im Deutschen Komponist:innenverband und der Komponist:innengruppe Atonale Berlin. Sie erhielt zahlreiche Kompositionsstipendien, Aufträge und Preise, u.a. 2006 den via nova-Kompositionspreis Weimar für „Weiß über Schwarz“ für Bassklarinette, Violoncello und Klavier, 2006 und 2008 wurden ihre elektroakustischen Kompositionen „Apfel“ und „five minutes hen`s egg“ für das international ausgeschriebene International Women’s Electroacoustic Listening Room Project California, State University/Fullerton ausgewählt, 2008 erhielt sie für ihre Komposition „dizzy“ für Cello und zwei sekundierende Saxophone den 3. Preis beim Internationalen Komponistinnen-Wettbewerb der GEDOK in Unna, 2009 wurde sie mit dem Miriam Gideon Composition Award (USA) ausgezeichnet, 2013 und 2020 erhielt sie ein Berliner Kompositionsstipendium, im April 2023 erneut ein Arbeitsstipendium im KÜNSTLERHAUS Lukas Ahrenshoop.

2011 wurde ihre Unter-Wasser-Oper “AquAria-PALAOA – Das Alter der Welt“ im Jugendstilbad Stadtbad Neukölln mit großem Erfolg uraufgeführt. Es folgten Gastspiele nach Düsseldorf, Dresden und Winterthur (2013). Ihre Komposition „Luftspiel“ in fünf Teilen für großes sinfonisches Blasorchester, Auftrag des FBOB (Frauenblasorchester Berlin), wurde am 9. Mai 2015 im großen Sendesaal des rbb (Rundfunk Berlin Brandenburg) erfolgreich uraufgeführt. 2017 errangen vier junge Pianist:innen mit ihrer Komposition FARBEN und MUSTER für zwei Klaviere zu acht Händen beim Bundeswettbewerb Jugend musiziert einen ersten Platz, 2019 Aufführung ihrer Komposition ATEMPAUSE durch das Sonic Art Saxophon-Quartett beim Canberra International Music Festival „Bach on the Mountain“ Australien. Ihre Kompositionen werden weltweit aufgeführt und im Rundfunk gesendet. Bei Kreuzberg Records erschienen zwei Porträt-CDs: 2012 „KUNST“ und 2017 „treiben“. Viele ihrer Werke sind im Verlag Neue Musik Berlin verlegt. www.susanne-stelzenbach.de