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wiki:bildende_kunst:flieser_jeane

Flieser, Jeane

Jeane Flieser (07.06.1912 Kiel –12.02.2007 Berlin) war Grafikerin und Malerin und seit 1918 in Berlin ansässig. In der Nazizeit einem Studien- und Arbeitsverbot ausgesetzt, konnte sie erst nach 1945 ihre Karriere als Künstlerin verfolgen. Sie schuf Gemälde, Druckgrafik, Tapisserien und Kunsthandwerk. Auch illustrierte sie Bücher und erstellte ab 1974 Radierungen. Ihr Stil ist expressionistisch geprägt, ihre Motive thematisieren Zerstörung, Verlust und Trauer aber auch ironische Gesellschaftskritik.

Werdegang und Verfolgung

Jeane Flieser stammt aus einer österreichischen Schauspielerfamilie jüdischen Glaubens. Die Familie ließ sich 1918/19 in Berlin nieder. 1935 nahm die angehende Künstlerin eine Ausbildung an den Vereinigten Staatsschulen Berlin bei Max Kaus, Georg Walter Rössner und Ludwig Bartning auf, die sie infolge der Diffamierungen und Verfolgungen durch Mitstudierende bald abbrach. Es folgten ein absolutes Studium –, Arbeits- und Heiratsverbot durch die Nürnberger Rassengesetze. Jeane Flieser wurde als Fabrikarbeiterin zwangsverpflichtet. Ihre Mutter, die sich aktiv im Widerstand engagierte, wurde inhaftiert und starb in der Haft.

Neuanfang und Werdegang nach 1945

Nach 1945 betätigte sich Jeane Flieser für zwei Monate als Dozentin an der HdK Berlin, legte das Amt jedoch aufgrund antisemitischer Angriffe nieder. 1947-53 nahm die Künstlerin ein Studium an der Hochschule für Bildende Künste (HDK) auf und wurde Meisterschülerin bei Karl Schmidt–Rottluff. Mit dem Lehrer stand sie im engen Kontakt, korrespondierte mit ihm und erstellte für ihn einen Wandteppich.

Ausstellungen

Sie beteiligte sich an zahlreichen Ausstellungen in Berlin, München, Bonn, Hamburg und Lübeck sowie an den Landesschauen Schleswig-Holsteinischer Künstler in Kiel. Studienaufenthalte führten sie nach Paris, Griechenland und Spanien. Werke befinden sich in folgenden öffentlichen Sammlungen: Berlinische Galerie, Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Brücke-Museum Berlin, Museum der Stadt Kiel, Landesmuseum Schloss Gottorf, Schleswig (Nachlass). Auch besitzt die GEDOK Berlin Arbeiten der Künstlerin.

Mitgliedschaften

Jeane Flieser war Mitglied in der GEDOK Berlin (ab 1972), im BBK Berlin (ab 1952) und im VdBK (ab 1986).

wiki/bildende_kunst/flieser_jeane.txt · Zuletzt geändert: 06/03/2023.13:21 von carola

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