GEDOK Lexikon

Lizzie Hosaeus (15.11.1910 –1998) war eine bekannte Graphikerin und Illustratorin. Die Künstlerin arbeitete im Stil des phantastischen Realismus, sie lebte und arbeitete in Berlin. Ihr Vater war der Bildhauer und Medailleur Hermann Hosaeus.

1931-36 besuchte sie die Vereinigten Staatsschulen für freie und angewandte Kunst und studierte u. a. Bei Otto Bartning. 1937 nahm sie ein Studium für Druckgraphik, Typografie und Schriftsatz an der Kunstakademie Düsseldorf auf. Vorrangig gestaltete sie Märchen und Bucheinbände. Ab 1945 wandte sie sich der kritischen Grafik zu und schuf Lithografien, Holzschnitte, Radierungen und Zeichnungen. Neben Auftragsarbeiten für die Pelikanwerke, die Schering AG und Zeitschriften enstanden freie Zyklen zu den Themen „Mensch und Stadt“, „Atom“, „Trinker“ oder auch „Endstation Pflegeheim“. 1952/53 bildete sie sich bei der bekannten Grafikerin und Malerin Gerda Rotermund (siehe dort) weiter. Seit dieser Zeit verdichten sich ihre Arbeiten zu „Zeichengeweben“ in Kohle, Filzstift, Kreide auf Ölgrund (Quelle: Godehard Lietzow, Ein halbkritischer Zeilenversuch über die Zeichnerin Lizzie Hosaeus, „Berliner Leben“ 1966). Studienreisen führten sie nach Frankreich, Spanien, Türkei, ehem. Jugoslawien, Skandinavien und Afrika. Die Künstlerin ist auf dem St-Annen-Kirchhof in Berlin-Dahlem neben ihrer Lebensgefährtin, der Journalistin Annamarie Doherr (siehe unter Kunstfördernde) begraben.

Lizzie Hosaeus war auf zahlreichen Gruppen-und Einzelausstellungen in Berlin, Hamburg, Stuttgart, Köln, Hannover Heidelberg, Tübingen Sylt, Paris und Wien vertreten.

Die Künstlerin war Gründerin und Vorstandsmitglied der Gedok Berlin (1960-1974) und des VdBK (ab 1951).

• Lizzie Hosaeus, phantastische und zeitkritische Werke aus sechs Jahrzehnten (hrsg. Von Barbara Straka und Armin A. Woy). Haus am Waldsee, Berlin 1995

• Dokumentarfilm vom Thomas Grimm, „Lizzie Hosaeus. Mein Leben mit dem Zeichenstift“, 1995