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Rotermund, Gerda
Gerda Rotermund, geb. Rosenthal ( 26.03.1902 – 21.10.1982 Berlin ) war eine Berliner Grafikerin und Malerin. 1934 ließ sie sich amtlich in Rotermund (Mädchenname ihrer Mutter) umbenennen. Rotermund spezialisierte sich auf Straßenansichten und Landschaften, später kamen auch Portraits hinzu. Sie arbeitete in sehr unterschiedlichen Techniken: Linol- und Holzschnitt, eine eigens erfundene Glasdrucktechnik, Radierung, Zeichnung u.a. Mit Käthe Kollwitz verband sie eine vertrauensvolle Freundschaft.
Ausbildung
Gerda Rotermund wurde 1919 an der Kunstgewerbeschule Berlin bei Emil Orlik und Ludwig Bartning ausgebildet, ihre Meisterschülerin machte sie bei Emil Orlik. 1928 entstanden erste professionelle Druckwerke, 1932 folgten Verkäufe an das Kupferstichkabinett Berlin und das Provinzialmuseum Hannover. In der Ausbildung lernte sie ihre langjährige Lebensgefährtin Ellen Bernkopf kennen, mit der sie verschiedene Reisen unternahm.
Werdegang
In der Zeit des Nationalsozialismus hielt sie sich viel im Ausland auf, 1943 wurde sie in Berlin ausgebombt und zog nach Zäderick/Oder um. Hier sammelte sie Impressionen für ihre vielbeachtete Mappe „de profundis“. 1945 war sie Flüchtling in Alvensleben und kehrte dann nach Berlin zurück. Bis 1952 verarbeitete sie ihre Fluchterfahrungen in dem 16 Blatt umfassenden Radierzyklus „de profundis“, der 1982 in einer handsignierten Sonderauflage nachgedruckt wurde. Studienreisen führten die Künstlerin nach Rom, Paris, London, Schweden, Italien und ins ehem. Jugoslawien.
Lehrtätigkeiten und Auszeichnungen
1948-1973 war Gerda Rotermund als Dozentin für Druckgrafik an der Volkshochschule Berlin – Wilmersdorf tätig. Sie leitete Kurse in Holzschnitt, Stich und Lithographie, Stoffdruck, Batik und Plastik. Sie erhielt verschiedene Auszeichnungen, so 1936 die Jahresgabe der Villa Romana, 1939 das Stipendium der Kunstakademie Kassel, 1940 den Albrecht-Dürerpreis, Nürnberg und 1952 den Kunstpreis der Stadt Berlin.
Ausstellungen
Gerda Rotermund stellte im Lyzeum–Club Berlin, im Kunstkabinett am Berliner Schiller–Theater(1965), im Verein der Berliner Künstlerinnen (1940-64), in Schweden u.a. aus. Postum wurden Rotermund-Werke im Schwulen Museum, Berlin (2018), im Verborgenen Museum (2014) gezeigt. Arbeiten von ihr befinden sich in folgenden öffentlichen Sammlungen: Berlin Museum, Berlinische Galerie, Archiv GEDOK Berlin.
Mitgliedschaften
Die Künstlerin war Mitglied der GEDOK Berlin (1961-1982) und des VdBK (1940-1964).
Literatur und Links
- Gerda Rotermund. Grafik. Eine Einführung in ihr Werk (Wannseer Hefte zur Kunst, Politik und Geschichte, 12/1981
- Gerda Rotermund. Leben und Werk. Bearbeitet von Hilde Weström und Gabriele Saure, Berlin 1985