Theek, Julia
Julia Theek wurde am 9.Juni 1966 in Potsdam geboren, wuchs im Berliner Scheunenviertel und später in Potsdam auf. Beginnend im Vorschulalter wurde sie vom Großvater, dem Maler und Kunsthistoriker Paul August, in Kunsttechniken eingeführt. Eigenständige Arbeiten und erste Ausstellungen in den rebellischen 1980er Jahren wechselten zwischen Computergrafik und Assemblagen. Studium von 1988 bis 1995 Ästhetik, Kunst- und Medienwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin, Abschlussarbeit zur „Magistra artium“ über semiotische Interpretationsmethoden.
In der anarchistischen Nachwendezeit im Prenzlauer Berg und Mitte Graffiti im Stadtraum. Nach der Teilnahme an Klaus Biesenbachs „37 Räume“ 1992 mit einer Multimedia-Installation arbeitete Theek als freie Autorin für verschiedene Kulturredaktionen, - Print, TV und Radio. Während der Ausstellungskritiken und Kulturdokumentationen verzichtete sie auf eigene Ausstellungen, für Musik- und Kunstvideos entwickelte sie aber ihre Schablonentechnik weiter.
Für die Videoserie „Visual Art Storm“ im New Yorker „Meat District“-Club entstanden auch wieder Tafelbilder. Als Regisseurin leitete sie von 1999 – 2009 die Potsdamer Schlössernacht. Seit 2008 Zusammenarbeit mit verschiedenen Galerien. Plastische Arbeiten mit Marmor, Bronze und zunehmend mit Upcycling-Materialien. 2012 gründete sie mit einem Team eine Sommerakademie „Lübzer Kunstspeicher“, die sich auf Upcycling - Kunst spezialisiert hat. Sie übernahm Lehrveranstaltungen u.a. für die Freie Universität Berlin, veröffentlichte für die Circular Art Society (e.V.) das Sachbuch „Der Anspruch der Dinge. Upcycling als Kunst“ und initiierte 2021 den Upcycling-Kunstpreis für nachhaltige ästhetische Konzepte, in Kooperation mit u.a. DrapArt Barcelona.